Unsere Ausbildung bei Cornerstone

Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!

Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und tiefes Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Jesaja 60,1-2

Als Langzeitmissionare benötigten wir mindestens zwei Jahre theologische Ausbildung. Auch hierbei hat uns Gott geführt, als Er uns beim OMF Herbstmissionsfest 2017 ein Ehepaar über den Weg geschickt hat, das uns ganz begeistert vom Cornerstone Bible College for Mission Training in Beugen (ausgesprochen „Böhchen“) in den Niederlanden erzählt hat.

Der Fokus dort liegt auf einer bibelfundierten und praktischen Missionarsausbildung. Das heißt, wir werden neben Theologie und Bibelstudium auch viel über interkulturelle Kommunikation, Missionsgeschichte und Teamwork lernen, also Fähigkeiten, die wir für die Arbeit in einer internationalen Missionsgemeinschaft dringend brauchen.

Bei Cornerstone lernt und lebt man auf dem Campus, der früher einmal ein Kloster gewesen ist. Wir hatten ein kleines, gemütliches Zimmer, teilten die Küche und das Bad aber mit Familien, Ehepaaren und Singles aus aller Welt. In einer solchen Atmosphäre hat man viel Gelegenheit, über seine eigenen kulturellen Voreingenommenheiten zu reflektieren, z.B. wenn es darum geht, ob man die Teller mit dem Spüli dran zum Trocknen stellt oder sie davor nochmal abspült…

Da das neue Schuljahr erst im August 2018 begann, hatten wir noch genug Zeit unseren Haushalt zu verkleinern, Möbel zu verkaufen und den Rest in Kisten zu verpacken. Im Februar 2018 zogen wir in eine kleine möblierte Übergangswohnung. Wir begannen auch intensiv Japanisch zu lernen und lasen uns in die Thematik Mission in Japan ein. Dabei half uns die Bibliothek der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Gießen, wo wir von April bis Juli 2018 als Gasthörer vier Kurse belegten.

Im August begannen wir schließlich unsere Ausbildung bei Cornerstone. Für uns war es eine sehr reiche Zeit, in der wir viele wertvolle Freunde gewinnen durften, aber auch durch schwere Herausforderungen geführt wurden. Wir lernten viel über emotionale Gesundheit und Seelsorge und merkten, dass Gott belastende Dinge aus unserer Vergangenheit zu Tage brachte und viel an unserer Beziehung mit Ihm und mit einander arbeitete. Doch war dies sehr heilsam für uns und unverzichtbar für unseren zukünftigen Dienst in Japan.

Auch war es für Julian nicht leicht neben dem Studium noch die letzten Kapitel der Doktorarbeit aufzuschreiben und alles gut zusammenzufügen. Doch im Februar 2020 durfte er die Arbeit erfolgreich verteidigen. Gott sei alle Ehre dafür!